Höhere Erträge durch Steigerung der pflanzlichen Effizienz
Die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel hat mit der Einführung moderner, wissenschaftsbasierter Methoden und anderer Veränderungen gewaltige Fortschritte gemacht.
Dies wird besonders deutlich bei der Weizenproduktion, für die im maritimen Klima Deutschlands sehr günstige Voraussetzungen gegeben sind.
Weizenertrag in Österreich
Der Anstieg des durchschnittlichen Weizenertrags in Österreich:
- weniger als 1.500 kg/ha in den 1880er Jahren
- über 2.500 kg/ha in den 1950er Jahren
- heute über 8.000 kg/ha,
Hier stellt sich die Frage, wie ein Pflanzenbestand diese Erntemassen produzieren und (er)tragen kann.
Wichtigste Faktoren dieser Entwicklung
- Ausbildung und Spezialisierung der Landwirte
- Agrartechnik, Sorteneigenschaften
- Düngung und Pflanzenschutz einschließlich Wachstumsreglereinsatz
Effekte des Wachstumsregler-Einsatzes
Der Einsatz von Wachstumsregulatoren spielt bei dieser Entwicklung eine besondere Rolle. Die höheren Erträge pro Hektar führen natürlich auch zu höheren Gewichten pro Ähre, die die einzelnen Pflanzen aufrecht halten müssen. Kompakte Pflanzen mit stabilen Halmen und starken Wurzeln sind hierfür die Voraussetzung, die durch den Einsatz von Wachstumsreglern gegeben wird.
Medax® Top enthält die Wirkstoffe Mepiquatchlorid und Prohexadion-Ca, die beide die Gibberellinbildung in behandelten Pflanzen hemmen. Gibberelline sind Pflanzenhormone, die neben den Auxinen für das Längenwachstum der Pflanzen verantwortlich sind. Behandlungen mit Medax® Top führen zu gedrungenen Pflanzen: Die Halme mit ihren Internodien werden kürzer, aber auch der Blattapparat wird kompakter.
Doch führt ein kompakter Wuchs nach Behandlung mit Medax® Top womöglich zu einer vermehrten Schattenbildung bei den Blättern im Pflanzenbestand und damit womöglich zu einer reduzierten Kornproduktion? – Dieser Frage sind wir in Exaktversuchen unter praxisnahen Bedingungen nachgegangen.
Medax® Top kann zu einer erhöhten Photosyntheseleistung der Fahnenblätter führen
Bei den Versuchen wurden Weizenpflanzen unter den Bedingungen der Vegetationshalle in Limburgerhof kultiviert: Exakte Versorgung mit Wasser und Nährstoffen; Wachstum im Freien mit Schutz gegen Regen und Wind durch ein fahrbares lichtdurchlässiges Dach.
Mit dem Erfassen der Blattoberflächentemperatur hat man ein relativ einfach zu bestimmendes Maß für die aktuelle Photosyntheseleistung: Für die Photosynthese wird CO2 durch die Spaltöffnungen der Blätter aufgenommen. Gleichzeitig wird Wasser als Wasserdampf abgegeben. Diese Verdunstung führt zu einer Verringerung der Blatttemperatur. Leidet die Pflanze unter Wassermangel, schließt sie die Spaltöffnungen und kann dann kaum noch CO2 aufnehmen. Die somit verminderte Photosyntheseintensität äußert sich dementsprechend in einer erhöhten Blatttemperatur.
Mit einer Infrarotkamera kann man die verschiedenen Temperaturen auf der Pflanzenoberfläche sichtbar machen.
Die hier gezeigten Weizenpflanzen (links: Kontrollpflanze; rechts: Pflanze 35 Tage nach der Behandlung mit Medax® Top ; gute Wasserversorgung) machen deutlich, dass zum Zeitpunkt des Blühbeginns die Fahnenblätter der behandelten Pflanzen eine deutlich höhere Photosyntheseaktivität aufweisen. Führt man sich vor Augen, dass ca. 85% der im Getreidekorn eingelagerten Stärke aus der Photosynthese des Fahnenblattes stammen, führt eine Behandlung mit Medax® Top also eher zu einer Ertragssteigerung.
In einer weiteren Versuchsanordnung wurde untersucht, ob Medax® Top auch bei Pflanzen, die einem mäßigen Wassermangel ausgesetzt waren, Vorteile bringt. Bei insgesamt erhöhten Blatttemperaturen zeigt sich auch hier, dass die 35 Tage zuvor mit Medax® Top behandelten Pflanzen (rechts) im Bereich der Fahnenblätter niedrigere Temperaturen aufweisen als die Kontrollpflanzen (links) und somit auch hier die Voraussetzungen für eine höhere Ertragsleistung vorliegen.
Erträge - was ist noch möglich?
Der errechnete theoretische Maximalertrag eines Weizenbestandes liegt bei 75.000 kg/ha! Ein derartig hoher Ertrag dürfte in der Praxis aber auch in Zukunft unerreicht bleiben. Als realisierbar erscheint ein Ertrag von ca. 18.000 kg/ha.